Deutschland ist das Land der Kaffeetrinker. Der Extrakt der Kaffeebohne wird viel und gerne konsumiert, am liebsten als Filterkaffee. Doch wo trinken wir Deutschen unserem Kaffee am liebsten, und was sagt das über uns aus? Hier die Top 3 Orte der Deutschen wenn es um den Konsum von Kaffee geht:
Platz 3: Unter Freunden – Kaffeetrinken bei Bekannten
Den dritten Platz dieser Liste belegt das Kaffeetrinken bei Freunden. Wir Deutschen treffen uns einfach gerne bei Freunden auf eine Tasse Kaffee und ein Stück Gebäck dazu. Kaffee ist ein Ausdruck des entspannten Zusammensein unter netten Menschen, ein echtes Kulturgut.
Platz 2: Die Kaffeepause – Kaffeetrinken auf der Arbeit
Der zweitbeliebteste Ort des deutschen Kaffeekonsumenten: der eigene Arbeitsplatz. Hier wird Kaffee als Wachmacher an langen Arbeitstagen auch gebraucht, um mit frischer Energie möglichst produktiv sein zu können.
Platz 1: Home sweet Home – Kaffeetrinken zu Hause
Den unanfechtbaren ersten Platz belegt der zu Hause getrunkene Kaffee: Ob Morgens zum Wachwerden oder nach getaner Arbeit zur Entspannung, Kaffee hilft uns, unser Leben zu meistern und bringt mit jeder Tasse ein Stück Genuss in unseren Alltag.
Eines steht fest: Die Deutschen sind, was den Kaffeekonsum angeht, ganz oben mit dabei.
Aber wie trinken wir unseren Kaffee am liebsten? Hier die Top 3 der beliebtesten Kaffeespezialitäten der Deutschen (Mehrfachnennungen waren möglich):
Platz 3: Klein und Heiß – der Espresso
Ursprünglich entwickelt, um die Arbeit in Kaffeehäusern zu beschleunigen, hat diese starke Kaffeespezialität es unter die Topfavoriten der Deutschen geschafft: Für fast 20% der Kaffeetrinker ist der Espresso der Lieblingskaffee. Am liebsten wird er nach einem reichhaltigen Essen nach dem Dessert getrunken, eine gute Wahl: Durch das süße Dessert im Vorfeld werden die warmen Bitternoten des Espresso stärker wahrgenommen, der Kontrast machts.
Platz 2: Ein echter Dauerbrenner – der Cappuccino
Milch im Kaffee neutralisiert die Bitternoten und macht diese Spezialität zu einem echten Genuss. Die zusätzlich aufgeschäumte Milch gibt dem kleinen Bruder des Milchkaffee eine reichhaltige Note: Fast 33% der deutschen Kaffeetrinker setzten auf den Cappuccino als Favoriten.
Platz 1: Ungeschlagen – der Filterkaffee
Rund 80% der deutschen Kaffeetrinker schwören auf ihren Filterkaffee. Das ist kein Wunder: Kaffee hat immer noch einen hohen Stellenwert als ein Lebensmittel von dem man jeden Krümel verwendet. Das resultiert aus der Nachkriegszeit wo echter Kaffee rar war und man auf weniger gut schmeckenden Ersatz zurückgreifen musste. Heute ist Kaffee zwar wieder erschwinglich, die Wertschätzung jedoch ist geblieben, und das ist auch gut so!
Die Geschichte des Kaffees hat, wie jede gute Geschichte, helle und dunkle Kapitel: Zusammengehörigkeit, Liebe und Verbundenheit sind da zu nennen, aber auch Schmuggelgeschäfte, Sklaverei und religiöse Konflikte prägten die Vergangenheit unseres liebsten Heißgetränkes.
Lang gehütetes Gut – der Kaffeestrauch
Die Verwendung des Kaffeestrauchs an sich findet schon lange statt. Schon vor 100 Jahren nahmen Hirten in Afrika eine Art Müsliriegel, bestehend aus Kaffeesamen, Tierfett und Gewürzen, mit auf ihre Wanderungen mit ihren Herden durch den wilden Kontinent. Auch Blätter des Strauchs wurden gekocht und der belebende Sud getrunken, geröstet wurden die Früchte allerdings noch nicht, das sollte erst später kommen.
Über das dunkle Kapitel der Sklaverei gelangte der Kaffeestrauch um das 14. Jahrhundert herum irgendwann mit afrikanischen Sklaven nach Arabien, wo das Potential der Koffeinhaltigen Pflanze rasch erkannt wurde: Geistliche bereiteten einen Tee aus den Kaffeekirschen, um die langen Nachtgebete durchhalten zu können. Es gab zwar Kritik aufgrund der Vereinbarkeit eines solchen aufputschenden Getränk mit der Religion, aber das konnte den Siegeszug des Kaffees nicht aufhalten. Ende des 16. Jahrhunderts schließlich muss irgendjemand auf die Idee gekommen zu sein, die Samen zu rösten und zu mahlen, denn aus dieser Zeit stammen die ersten Berichte über einen Kaffee, ähnlich wie wir ihn heute trinken.
Angst um das Handelsmonopol
Kaffee wurde immer beliebter, und so begannen die Araber, auch bald außerhalb der Landesgrenzen mit den kostbaren Bohnen zu Handeln und verkauften diese zu fürstlichen Preisen. Dabei fürchteten sie so sehr um ihre Monopolstellung, dass sie die Kaffeebohnen vor dem Handel abkochten, um sicher zu gehen, dass niemand außer sie selber die kostbare Pflanze kultivieren konnte.
Weltweite Verbreitung der Kaffeebohne
Doch wo Macht und Geld sind, da ist auch oft Korruption und so gelang es einem holländischen Händler unter massivem Einsatz von Bestechungsgeldern am Ende des 17. Jahrhunderts lebensfähige Samen nach Amsterdam zu schmuggeln. Schon bald darauf wurde Kaffee in zahlreichen niederländischen Kolonien angebaut.
Nun stand der weiteren Verbreitung des Kaffees nichts mehr im Wege: Dadurch dass die Araber das Monopol auf die Kaffeesamen verloren hatten, handelten immer mehr Nationen mit den Pflanzen. In Folge sanken langsam die Preise und so wurde Kaffee Ende des 19. Jahrhundert für die meisten Menschen bereits erschwinglich.
Der Genuss von einer guten Tasse Kaffee ist für viele von uns einfach nicht mehr wegzudenken: Sei es Morgens als aromatischer Wachmacher, Mittags zum Kuchen oder als wesentlich gesündere Alternative zur Raucherpause (Im Gegenzug ist nichts schlimmer für das Gegenüber als jemand, der kurz vorher Kaffee UND eine Zigarette als Pausengoodie gewählt hat, fatale Kombination, nicht nur olfaktorisch), Kaffee ist längst zum Alltag geworden und es gibt ihn in zahlreichen Varianten. Vom Espresso als Absacker, über den Klassiker Cappuccino, diversen anderen Formen mit Milch und Milchschaum, Sirup und Zucker, hin zu der einfach schlichten aber geschmackvollen Tasse Kaffee ist für jeden etwas dabei.
Von Ziegen, Mönchen und roten Kirschen
Ursprünglich stammt der Kaffee aus Äthiopien. Dort wurden die Bohnen des Kaffeestrauches traditionell in einer Pfanne geröstet, mit dem Mörser zerstoßen und mit heißem Wasser aufgebrüht.
Um die Frage, wie man überhaupt auf den belebenden Effekt des Kaffee stieß, rankt sich eine schöne Legende: Und zwar gab es einst im Südwesten Äthiopiens ein Königreich namens Kaffa und in diesem Königreich gab es viele Ziegenhirten mit ihren Herden. Wer Ziegen kennt, der weiß, wie lebhaft und frech diese Tiere sein können. Zum Glück werden aber auch Ziegen irgendwann müde und schlafen, so dass die geplagten Hirten zur Ruhe kommen und ihre Beine hochlegen können. Anders jedoch beim Hirten Kaldi, dessen Ziegen gar nicht mehr aufhören wollten, herum zuspringen. Nachdem das mehrere Tage und wohl auch Nächte so ging, begab sich der Hirte auf Ursachenforschung und bemerkte, dass die Ziegen tagsüber von einem Strauch mit weißen Blüten und roten, kirschähnlichen Früchten fraßen. Weil er sich nicht sicher war, ob diese Begebenheit mit rechten Dingen zuging oder ob er gar bei Gott in Ungnade gefallen war, suchte er Rat beim nahen Kloster. Die dort ansässigen Mönche taten zweierlei: Sie beruhigten den verwirrten Hirten und sie pflückten die Kirschen und bereiteten einen Sud daraus, denn Mönche waren schon von jeher findig, was Kräuterwissen angeht. Die Wirkung ließ freilich nicht lange auf sich warten und so fanden sich die Mönche auch des Nachts noch munter und mit wachem Geist zum Beten und Diskutieren: Sie hatten die belebende Wirkung dieser Pflanze entdeckt. Der restliche Weg zum heutigen Heißgetränk dürfte Verfeinerung und Ausprobieren gewesen sein. Auf jeden Fall wurde dieses neue Getränk nach dem Königreich benannt in welchem es entdeckt wurde: Kaffa.
Über die See nach Europa
Ob diese Legende nun wahr ist oder nicht, fest steht, dass die Wirkung von Kaffee bereits um das 9. Jahrhundert herum in Äthiopien bekannt war. Mit der Zeit der Expeditionen, Abenteuerfahrten und der Kolonialisierung verbreitete sich die Bohne zunehmend, bis sie schließlich im 16. Jahrhundert nach Europa gelangte. Als wichtiges und teures Exportgut war Kaffee zunächst, ähnlich wie Salz, Pfeffer und Zucker, nur den gut betuchten Adligen vorbehalten. Dieses änderte sich erst, als , im 17. Jahrhundert die ersten Kaffeehäuser im großen Stil eröffneten und der Kaffee so auch für den einfachen Bürger erschwinglich wurde, so dass auch wir heute in der Lage sind die anregende Wirkung der Kaffeebohne zu genießen.