Der Genuss von einer guten Tasse Kaffee ist für viele von uns einfach nicht mehr wegzudenken: Sei es Morgens als aromatischer Wachmacher, Mittags zum Kuchen oder als wesentlich gesündere Alternative zur Raucherpause (Im Gegenzug ist nichts schlimmer für das Gegenüber als jemand, der kurz vorher Kaffee UND eine Zigarette als Pausengoodie gewählt hat, fatale Kombination, nicht nur olfaktorisch), Kaffee ist längst zum Alltag geworden und es gibt ihn in zahlreichen Varianten. Vom Espresso als Absacker, über den Klassiker Cappuccino, diversen anderen Formen mit Milch und Milchschaum, Sirup und Zucker, hin zu der einfach schlichten aber geschmackvollen Tasse Kaffee ist für jeden etwas dabei.
Von Ziegen, Mönchen und roten Kirschen
Ursprünglich stammt der Kaffee aus Äthiopien. Dort wurden die Bohnen des Kaffeestrauches traditionell in einer Pfanne geröstet, mit dem Mörser zerstoßen und mit heißem Wasser aufgebrüht.
Um die Frage, wie man überhaupt auf den belebenden Effekt des Kaffee stieß, rankt sich eine schöne Legende: Und zwar gab es einst im Südwesten Äthiopiens ein Königreich namens Kaffa und in diesem Königreich gab es viele Ziegenhirten mit ihren Herden. Wer Ziegen kennt, der weiß, wie lebhaft und frech diese Tiere sein können. Zum Glück werden aber auch Ziegen irgendwann müde und schlafen, so dass die geplagten Hirten zur Ruhe kommen und ihre Beine hochlegen können. Anders jedoch beim Hirten Kaldi, dessen Ziegen gar nicht mehr aufhören wollten, herum zuspringen. Nachdem das mehrere Tage und wohl auch Nächte so ging, begab sich der Hirte auf Ursachenforschung und bemerkte, dass die Ziegen tagsüber von einem Strauch mit weißen Blüten und roten, kirschähnlichen Früchten fraßen. Weil er sich nicht sicher war, ob diese Begebenheit mit rechten Dingen zuging oder ob er gar bei Gott in Ungnade gefallen war, suchte er Rat beim nahen Kloster. Die dort ansässigen Mönche taten zweierlei: Sie beruhigten den verwirrten Hirten und sie pflückten die Kirschen und bereiteten einen Sud daraus, denn Mönche waren schon von jeher findig, was Kräuterwissen angeht. Die Wirkung ließ freilich nicht lange auf sich warten und so fanden sich die Mönche auch des Nachts noch munter und mit wachem Geist zum Beten und Diskutieren: Sie hatten die belebende Wirkung dieser Pflanze entdeckt. Der restliche Weg zum heutigen Heißgetränk dürfte Verfeinerung und Ausprobieren gewesen sein. Auf jeden Fall wurde dieses neue Getränk nach dem Königreich benannt in welchem es entdeckt wurde: Kaffa.
Über die See nach Europa
Ob diese Legende nun wahr ist oder nicht, fest steht, dass die Wirkung von Kaffee bereits um das 9. Jahrhundert herum in Äthiopien bekannt war. Mit der Zeit der Expeditionen, Abenteuerfahrten und der Kolonialisierung verbreitete sich die Bohne zunehmend, bis sie schließlich im 16. Jahrhundert nach Europa gelangte. Als wichtiges und teures Exportgut war Kaffee zunächst, ähnlich wie Salz, Pfeffer und Zucker, nur den gut betuchten Adligen vorbehalten. Dieses änderte sich erst, als , im 17. Jahrhundert die ersten Kaffeehäuser im großen Stil eröffneten und der Kaffee so auch für den einfachen Bürger erschwinglich wurde, so dass auch wir heute in der Lage sind die anregende Wirkung der Kaffeebohne zu genießen.