Kopi Luwak heißt dieser besondere Kaffee aus Indonesien. Was ihn so besonders macht, ist die spezielle Form der Kaffeekirschenaufbereitung. Die tragende Rolle in diesem Prozess hat dabei eine indonesische Schleichkatzenart, der Fleckenmusang, der in der Region Musang Luwak genannt wird. So bedeutet Kopi Luwak übersetzt quasi Musangkaffee, und das zurecht. Denn die Kaffeekirsche durchläuft ihre Aufbereitung im Magen-Darmtrakt dieses possierlichen Tierchens. Aus den Exkrementen der Schleichkatze werden die unverdauten Bohnen entnommen, gereinigt und zu Kaffee verarbeitet.
Aus Mist Gold machen – Kopi Luwak
Ich frage mich ja bei solchen Geschichten immer, wie kommt man so initial darauf? Und ganz konkret, wie kam jemand darauf, die unverdauten Kaffeebohnen aus dem Kot einer Schleichkatze (die übrigens auch andere Früchte sowie kleine Säugetiere frisst) zu sammeln, zu rösten, zu mahlen und zu trinken.
In diesem Fall ist die Antwort recht einfach: Die teuren Kaffeesträucher und Kirschen gehörten den Kolonialherren und so wurden die Kaffeebauern und Dorfbewohner findig, was ihren Kaffeekonsum betraf. Tatsächlich hat der Kopi Luwak ein tolles Aroma, was daran liegt, dass die Verdauungsenzyme der Katze die Kaffeebohne bearbeitet hatten, eine Art natürlicher Fermentierung quasi. Aus der Not der Dorfbewohner ist ein erfolgreiches Geschäftsmodell geworden: Kopi Luwak ist zu einem Gourmetkaffee geworden, der pro kg zwischen 50 und 100 Euro kostet.
Die Kehrseite des Genusses
Mit steigender Popularität dieses speziellen Kaffees kamen allerdings auch Probleme hauptsächlich von tierschutzrechtlicher Seite. Denn um mehr von den begehrten Bohnen zu produzieren, fangen die Einwohner die wilden Katzen und sperren sie, ähnlich wie bei unseren Hühner-Legebatterien, in kleine, enge Käfige. Dort werden die Tiere den ganzen Tag mit Kaffeekirschen gefüttert, damit sie viel von dem Endprodukt produzieren.