Viel wird über die richtigne Kaffeebohnen geredet, über Röstgrade und Mahlgrad. Interessanterweise wird aber dem Hauptbestandteil des fertigen Kaffees, dem Wasser, kaum Aufmerksamkeit zuteil. Dabei ist Wasser wichtig: Für den Geschmack des Kaffees und für die Langlebigkeit deiner Kaffeemaschine.
Lieber kalkfrei – Das richtige Wasser für ein langes Kaffeemaschinenleben und tollen Kaffee
Das Problem mit „hartem“ Wasser ist ja im Prinzip der Kalk. Dieser ist an CO2 gebunden und fällt halt bei Erhitzung aus, das heißt, er lagert sich ab. Bei Zucker und Salz ist das umgekehrt, da löst sich umso mehr im Wasser, je wärmer dieses ist. Bei Kalk jedoch lagert sich mit jeder Tasse Kaffee etwas davon im Inneren der Maschine ab, und irgendwann tröpfelt es nur noch. Mit etwas Pech kann dann nichteinmal der standardmäßige Entkalker etwas ausrichten. Ein guter Anfang, um der Kaffeemaschine ein längeres Leben zu schenken, wäre, zunächst herauszufinden, wie hart das eigene Wasser eigentlich ist. Das lässt sich relativ leicht mit einem im Aquaristikbedarf erhältlichen GH-Test (Gesamthärte) herausfinden. Es gibt da so Stäbchen zum Eintauchen und eine Tröpfchentest wo man Tropfen der Testsubsubstanz in eine Probe des zu testenden Wassers tropft bis es einen Farbumschlag gibt. Ich empfehle klar die Tröpchenversion, denn die Teststäbchen heißen nicht umsonst „Ratestäbchen“, sie sind sehr ungenau und mitunter schwer zu deuten.
Übrigens ist das richtige Wasser auch für das Geschmackserlebnis deines Kaffees wichtig: Zu viel Kalk neutralisiert die Säure im Kaffee, welche für feine Geschmacksnuancen zuständig ist.
Wasserhärte ermittelt – und jetzt?
Du hast also die Härte deines Wassers festgestellt und bist jetzt genau im Bilde. Vielleicht gehörst du zu den Glücklichen, die recht weiches Wasser haben, dann ist alles gut. Bei den Meisten wird jedoch mittelhartes bis hartes Wasser aus der Leitung strömen, und da gibt es deutlichen Verbesserungsbedarf. Manche erhöhen daraufhin lediglich die Entkalkungsintervalle der Maschine. Aber es geht auch anders und deutlich effektiver, nämlich indem du am Wasser selber etwas änderst. Möglichkeit Nummer 1, wenn dein Wasser recht hart ist, ist eine Umkehrosmoseanlage. Was zunächst kompliziert und umständlich klingt, ist recht einfach: so eine Anlage bekommst du für knappe 50 Euro ebenfalls im Aquaristikbedarf. Sie ist in etwa so groß wie ein durchschnittlicher Schuhkarton, und wird an deinem Wasserhahn angeschlossen. Das Wasser aus dem Hahn läuft nun durch 2-3 Filter, welche Schadstoffe und eben auch im Wasser enthaltene Mineralien herausfiltern, sprich das Wasser wird weicher. Dieses weichere Wasser kannst du jetzt super verwenden, um deinen Kaffee aufzubrühen. Es enthält kaum noch Kalk und ist somit freundlich zur Maschine und Geschmacksknospen. Eine andere Möglichkeit ist die des „Verschneidens“. Hier mischt du einfach hartes Wasser mit weicheren um dein Wasser insgesamt weicher zu machen. Destilliertes Wasser aus dem Supermarkt bietet sich zum Verschneiden an.